Heinz Rudolf Kunze Manchmal
Unterm Bett ist morgens manchmal alles voller Tränen doch das Kissen ist trocken und man fragt sich wie kommt das da hin manchmal räkelt sich der Teppich wie ein haariges Tier und man beißt in seinen Rücken und hat Echsenblut am Kinn Sieh dich vor ich werde auch dich verraten es kommt schon noch die Zeit manchmal tun mir meine Worte meine Taten furchtbar weh und leid furchtbar weh und leid Jemand schüttet unser Leben manchmal weg aus vollen Eimern doch die Erde wo es hinspritzt spuckt es uns zurück ins Gesicht ich lese nur noch wenn ich schlafe und nur zwischen den Zeilen und ich höre nur noch zu wenn jemand blitzschnell rückwärts spricht Halt mich fest ich falle die Welt ist mir zu steil die Stirn so spiegelglatt manchmal findet selbst mein Sturz vom Seil in der Tiefsee statt in der Tiefsee statt Ich habe mir alles zusammengestohlen mein Schweiß badet nachts ein zitterndes Fohlen du vermietest ein Zimmer im Atemhaus manchmal Laß dich nicht beirren das Leben ist ein Würfel und wahr wär nur die Sieben manchmal wär ich gern ein Pilzatom im Märchenwald geblieben im Märchenwald geblieben Text: Heinz Rudolf Kunze Musik: Heinz Rudolf Kunze